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Es gibt Menschen, die mehr als zehn Sprachen fließend sprechen und es gibt Leute, die sich bereits mit der ersten Fremdsprache schwertun. Das muss nicht so sein! Tipps, wie du am schnellsten und einfachsten eine neue Sprache erlernst, gibt es wie Sand am Meer. Wir zeigen dir die wichtigsten.

 

Unterschiede zwischen den Lerntypen

Eine gute Vorbereitung für das Erlernen einer neuen Sprache, ist herauszufinden, welcher Lerntyp du bist. Je nachdem, wie du generell am leichtesten lernst, solltest du auch an eine Sprache herangehen.

Grundsätzlich werden drei verschiedene Lerntypen unterschieden:

  • Der auditive Lerntyp
  • Der visuelle Lerntyp
  • Der kommunikative Lerntyp

Wenn du ein auditiver Lerntyp bist, lernst du gut über das Hören. Am besten lernst du deine Zielsprache, indem du sie hörst. Als auditiver Lerntyp eignest du dir das Lernmaterial am besten dadurch an, indem du dir eine Sprach-CD oder einen Computer-Sprachkurs anhörst oder dir den Lernstoff vorliest. 

Eine gute Lernmethode ist das Führen von Selbstgesprächen. Klingt vielleicht merkwürdig, ist aber eine sinnvolle Art, Vokabeln und Grammatikregeln beizubringen und dir noch dazu Selbstbewusstsein beim Sprechen zu geben.

Der visuelle Lerntyp prägt sich eine Sprache am besten ein, indem er sie in Form von Bildern oder Texten vor sich hat. Falls du dich zu diesem Lerntyp zählst, arbeitest du am besten mit Lehrbüchern und –videos.

Falls du ein kommunikativer Lerntyp bist, behältst du den Lernstoff am besten, indem du dich sprachlich damit auseinandersetzt. Für diesen Lerntyp ist es ideal, eine Sprache mit einem Sprachpartner zu erlernen, mit dem er aktiv kommunizieren kann.

Wichtig: Je mehr Sinne beim Erlernen einer Fremdsprache beteiligt sind, desto besser wird die Information im Langzeitgedächtnis gespeichert. Sehr gut lernst du also, wenn du dir einen Film in deiner Lernsprache ansiehst oder Sprachlern-Apps wie Babbel benutzt, die durch audiovisuelle Übungen für jeden Lerntyp geeignet sind.

 

Lernen Kinderleichter Sprachen als Erwachsene?

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“. Es ist eines der bekanntesten deutschen Sprichwörter und wird besonders gerne auf Sprachen angewendet. Viele Erwachsene drücken sich vor dem Erlernen einer neuen Sprache mit dem Argument, dass es ihnen in ihrem Alter zu schwer fallen würde.

Weit gefehlt! Die lange Zeit als selbstverständlich angenommene Tatsache, dass Kinder leichter lernen als Erwachsene, ist inzwischen in Bezug auf Sprachen widerlegt. Kinder lernen nicht leichter, sondern anders. Im Gegensatz zu Erwachsenen lernen sie intuitiv und hinterfragen nicht so viel wie Erwachsene. 

Damit fällt es Ihnen oftmals von außen betrachtet leichter, sich etwas Neues anzueignen. Als Erwachsener hast du bereits ausgeprägte Denkstrukturen und Lernmethoden, die dich beim Erlernen einer Sprache möglicherweise behindern (das muss aber nicht sein).

 

Wie funktioniert die L-R Methode?

Die L-R Methode ist eine der außergewöhnlichsten Methoden, dir eine neue Sprache beizubringen. Zur Anwendung dieser Methode brauchst du nicht viel: Es reicht ein Text in zwei Sprachen und eine Audioaufnahme des Textes in deiner Zielsprache. Für absolute Sprachanfänger sollte der Text in wortwörtlicher Übersetzung (mit falscher Satzstellung) vorliegen. Sofern Sprachkenntnisse vorhanden sind, ist das nicht erforderlich.

Bei der L-R Methode gehst du wie folgt vor:

  1. Du liest zunächst die Übersetzung, um dich mit dem Inhalt des Textes vertraut zu machen
  2. Du hörst dir den Text an und liest ihn gleichzeitig in deiner Lernsprache mit. Falls dir das Tempo der Aufnahme zu schnell ist, solltest du sie verlangsamen.
  3. Du hörst zu, ohne mitzulesen. Wenn du alles verstanden hast, kannst du zum nächsten Punkt übergehen.
  4. Du kannst den Text blind verstehen und hörst ihn dir wiederholt an.
  5. Du verbesserst deinen Akzent, indem du den letzten Satz bzw. das letzte Satzfragment wiederholst.

Am besten funktioniert die L-R Methode übrigens mit Texten, die dich interessieren.

 

Wie viele Wörter muss ich in einer neuen Sprache beherrschen?

Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, um welche Sprache es sich handelt. In manchen Sprachen (u.a. auch Deutsch) benötigst du einen größeren Wortschatz. In anderen, wie beispielsweise Englisch, kann er etwas kleiner sein. 

Grundsätzlich gilt, dass rund 250 Wörter die essentielle Basis jeder Sprache bilden. Ohne diese Wörter zu kennen, kannst du dich nicht in dieser Sprache verständigen. Ein guter Referenzrahmen sind 750 Wörter. Das ist die Anzahl, die ein Muttersprachler täglich im Durchschnitt in den meisten Sprachen gebraucht. 

Wenn dein Lernziel ist, dich zu jedem Thema problemlos in der neuen Sprache verständigen zu können, solltest du dir einen Wortschatz von 2.500 Wörtern aneignen. Mit 5.000 Wörtern besitzt du das aktiv genutzte Vokabular eines Muttersprachlers mit einfacher Bildung. Und wenn du 10.000 Wörter beherrscht, kannst du dich in Sachen Wortschatz mit einem Muttersprachler mit höherem Bildungsniveau messen.

 

Lerne ich eine Sprache schneller im Ausland oder zu Hause?

Die Antwort ist klar: Eine Fremdsprache lernst du schneller im Ausland, zum Beispiel auf einer Sprachreise. Grund ist, dass du im jeweiligen Land pausenlos von der neuen Sprache umgeben bist – auf der Straße, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Geschäften, im Radio und im Fernsehen. Das heißt, es gibt für dich kein Entkommen. Und wie du bereits in diesem Artikel gelernt hast, lernst du eine Sprache umso schneller, je mehr Sinne beim Lernen beteiligt sind.

 

Welche Sprache lernt man am schnellsten?

Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Jeder Mensch hat bestimmte Sprach Vorlieben und tut sich mit der einen Sprache schwerer und mit einer anderen leichter. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Sprachen mit einfachen Grammatikregeln, wie zum Beispiel Englisch, leichter zu erlernen sind als Sprachen mit einer komplexen Grammatik (beispielsweise Deutsch). Die romanischen Sprachen Französisch, Italienisch und Spanisch werden in der Regel als mittelschwer eingeschätzt. Italienisch und Spanisch sind ähnlich schwierig und ein wenig leichter zu lernen als Französisch, das eine etwas komplizierte Aussprache und Grammatik hat.

 

Fazit

Eine neue Sprache zu erlernen ist kein Hexenwerk. Wenn du ein paar einfache Regeln beachtest, wird es dir in Zukunft wesentlich leichter von der Hand gehen. Mache dir bewusst, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist und das Erlernen einer Sprache letztlich eine reine Übungssache ist. Mit ein wenig Motivation und Übung kannst du dir jede Sprache der Welt aneignen.

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