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Wie oft bekommt man heutzutage zu hören, dass die eigene Bewerbung etwas ganz Besonderes sein muss und aus der Masse hervorstechen soll? Und trotzdem gleichen sich die meisten Motivationsschreiben oder Lebensläufe wie ein Ei dem anderen. Vielleicht liegt dies daran, dass viele Jobsuchende nicht genau wissen, wie eine kreative Bewerbung aussehen soll oder darf, und es werden einfach gleich 100 idente Bewerbungen an die verschiedensten Unternehmen verschickt, nach dem Motto Quantität vor Qualität. Copy and paste, gerade noch die Kontaktdaten und Stellenanzeige werden abgeändert. Jedoch ist dies eine weniger sinnvolle Taktik, angesichts der Tatsache, dass die meisten Personaler nicht länger als zwei Minuten brauchen, um über die Qualität einer Bewerbung zu entscheiden. In Folge also ein paar Tipps, wie du deiner Bewerbung einen persönlichen Geschmack verleihst, und Hinweise, was du in Zukunft eher umgehen solltest.

Frau beim Schreiben einer Bewerbung

 

Positiv auffallende Gestaltung         
Nur weil eine Bewerbung auffällt, heißt das natürlich noch lange nicht, dass sie dir auch Erfolg einfahren wird. Während beispielsweise eine Timeline, die deine Berufserfahrung visuell präsentiert, positiv ins Auge fällt, ist ein unübersichtlicher und übertrieben bunter Lebenslauf nicht sehr vorteilhaft. Außerdem muss der Grad an Kreativität auch zur jeweiligen Branche passen, denn für etwa einen Job im Finanzbereich sollten die Bewerbungsunterlagen eher klassisch sein; für Stellenanzeigen im Bereich Design und Grafik ist eine außergewöhnliche Bewerbung aber womöglich essenziell. Abgesehen davon geht der Inhalt der Bewerbung immer noch vor und die wichtigen Punkte der Bewerbung sollten schnell aufzufinden sein. Design ist zwar wichtig, jedoch wirst du nicht allein deswegen zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen.

Der richtige Einstieg
Während beim Lebenslauf eine individuelle Formatierung oder der Einsatz von Icons das Gesamtbild verbessern kann, kommt es bei einem Bewerbungsschreiben mehr auf die Eloquenz und besondere Formulierungen an. Deswegen sollten Floskeln wie „Hiermit bewerbe ich mich für die Stelle als…“ umgangen werden und stattdessen mit einem ansprechenden Einstieg ersetzt werden. Dafür eignen sich sogenannte Cliffhanger, die sich dadurch ausmachen, dass sie direkt die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und neugierig machen. Zum Beispiel kann ein solcher Cliffhanger wie folgt aussehen:        
„Sie wollen wissen, wie ich als Praktikant bei der Firma X mein Marketing Projekt in einer kritischen Phase doch noch hingebogen habe? Dann erfahren Sie dazu in meiner näheren Projektbeschreibung die Details.“    Erstmal ist es wahrscheinlich eine Überwindung, eine solche Phrase einzubauen. Aber wenn man sich überlegt, wie viele Bewerbungsschreiben ein Personaler so lesen muss, dann sollte ein besonderer Einstieg zumindest Interesse zum Weiterlesen wecken.

Die abgelutschten Phrasen   
Außerdem gibt es eine lange Liste von Phrasen, die jeder benutzt und die somit bestimmt keinen Eindruck mehr schinden. Dazu gehören Aussagen wie „ich bin topmotiviert“, „engagierter Teamplayer“ oder „ich arbeite stets proaktiv“. Ohne Motivation wird man sich wohl nicht für einen neuen Job bewerben, also sollte man die Motivationsgründe zumindest angeben. Am besten sollte man spezifisch auf die Arbeitsgebiete der erwünschten Stelle eingehen und nicht nur erklären, warum diese Stelle gut zu dir passt, sondern auch, wie das Unternehmen von dir profitieren kann. Dabei kannst du auch auf kleine Schwachstellen des Unternehmens hinweisen und anführen, wie du diese verbessern oder beseitigen würdest. Das zeigt, dass du dich über das Unternehmen informiert hast und Interesse besteht, wirklich etwas zu bewirken. Versuche des Weiteren in deinem Bewerbungsschreiben nur Arbeitserfahrungen anzugeben, bei denen du einen Bezug zum erwünschten Job herstellen kannst und gib konkrete Beispiele an, welche Projekte dir zu welchen Fähigkeiten verholfen haben.

Ein weiterer Fauxpas ist es, wenn anstatt eines direkten Ansprechpartners die unpersönliche Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ zum Handkuss kommt. Dies ist oft sogar ein Grund, weswegen die restliche Bewerbung gar nicht mehr durchgelesen wird, weil es bedeutet, dass sich der Bewerber keine sonderlich großen Gedanken gemacht hat. Oft ist die Kontaktperson schon in der Stellenanzeige angegeben oder kann sonst durch Recherchen im Internet gefunden werden. Im Notfall kann auch bei der entsprechenden Firma angerufen und nach dem Ansprechpartner gefragt werden.

Klassische Fehler bei der Bewerbung         
Auch wenn dem Design besonders viel Zeit gewidmet wird und die Bewerbung an sich gut aussieht, gibt es noch viele weitere kleine Details, auf die man unbedingt achten sollte. Zum einen kommt es unglaublich oft vor, dass die Emailadresse unprofessionell ist, weil sie vielleicht in jungen Jahren erstellt wurde. Einfach nur Vor- und Nachname sind angemessen, denn bei der Mailadresse ist keine Kreativität gefragt. Außerdem sollte die Rechtschreibung mehrmals geprüft werden, da beispielsweise im Bereich Journalismus eine fehlerhafte Bewerbung direkt zum Abwurfstapel gelegt wird. Dafür gibt es online mehrere Plattformen, die ganze Textstellen auf die Rechtschreibung überprüfen. Eine Bewerbung sticht also nicht nur aus der Masse hervor, weil sie kunterbunt ist und ein besonderes Layout hat, sondern auch, weil die Sprache sitzt und es sich offensichtlich nicht um eine unoriginelle Standardbewerbung handelt. Sehr schnell passieren kleine Fehler, die man im Nachhinein bitter bereut. Denn der Bewerbungsprozess ist bekanntlich ein zeitaufwändiger und es ist besser, man investiert diese Zeit anfangs in qualitative und angepasste Bewerbungsunterlagen.

Kurzum ist eine auffallende Bewerbung zwar notwendig, aber noch lange nicht ausreichend. Am Ende sollte eine Bewerbung immer auf eine erwünschte Stelle zugeschnitten und authentisch sein, keine Rechtschreibfehler aufweisen und ein klares Bild über die eigene Persönlichkeit und professionelle Laufbahn vermitteln. 

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