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Zwischen Privatuniversitäten, Fachhochschulen und staatlichen Universitäten stellt sich heutzutage oftmals nicht mehr nur die Frage, was man studieren will, sondern wo man am Besten studiert.
Mit Angebot im Überfluss, gibt es allein in Österreich 22 Universitäten, 21 Fachhochschulen und 12 Privatuniversitäten, und so besitzen wir oft die Möglichkeit unser Traumstudium an mehr als einer Bildungsstätte zu absolvieren.
Doch wo uns so manch andere um unsere große Auswahl beneiden würden, stehen wir erneut vor der Qual der Wahl und einem Haufen unbeantworteten Fragen.

Wo soll ich studieren? Was sind die Unterschiede? Gibt es überhaupt welche?
Und wie trifft man in diesem Wirrwarr von Optionen die richtige Entscheidung?

Für alle diejenigen, die sich trotz etlichen Google Suchmaschineneinträgen noch immer nicht ganz im Klaren sind wo genau die Unterschiede liegen und was einen wo erwartet - hier die wichtigsten Punkte im Überblick.

1.Aufnahmeverfahren

FH/Privatuniversität
Um an einer Fachhochschule oder einer Privatuniversität aufgenommen zu werden, musst du an einem Aufnahmeverfahren teilnehmen, welches entweder aus einem Bewerbungsgespräch, einem Aufnahmetest (bzw. Portfolio) oder einer Kombination aus beiden besteht.
Oftmals sind Fachhochschulen in Ihrer Auswahl etwas selektiver (bzw. das Aufnahmeverfahren aufwendiger und intensiver), da durch die geringen Studiengebühren der Andrang für gewöhnlich höher ausfällt.

Staatliche Uni:
An der Uni gibt es nur Aufnahmeverfahren, an denen die Nachfrage größer als die Kapazität der Studienplätze ist. Je höher also der Andrang, umso schwieriger wird es für dich einen Studienplatz zu bekommen.

2.Finanzielles

Privatuniversität:
Privatuniversitäten werden vom Staat nur wenig oder gar nicht subventioniert.
Dementsprechend kann Studieren hier ziemlich teuer werden. Wie viel ist von
Fach zu Fach unterschiedlich, jedoch solltest du noch vor der Anmeldung den finanziellen Aspekt gut durchdacht haben, da es sonst sein kann dass du mitten im Studium gezwungen bist aus finanziellen Gründen zu pausieren.

Staatliche Uni/FH:
Staatliche Universitäten und Fachhochschulen werden besonders hier zu Lande hochgradig subventioniert und bedeutet somit, dass du dir um die Finanzierung deines Studiums nicht allzu große Sorgen zu machen brauchst.
(Uni meist nur ÖH Beitrag von 19,20€ pro Semester, FH: Semestergebühren von 363,63€ zzgl. ÖH-Beitrag)


3. Anwesenheit & Stundenplan

FH/Privatuniversität :
Das Studium an Fachhochschulen und Privatuniversitäten ist sehr zeitintensiv.
Vorlesungen überlappen sich stofflich mit Seminaren/Übungen, daher ist es meist unumgänglich auch diese regelmäßig zu besuchen um inhaltlich mitzukommen.
Neben strikter Pünktlichkeit gibt es außerdem genaue Vorgaben bezüglich Stundenplanung (oft Montag bis Freitag) und der Abfolge von Lehrinhalten.
Perfekt also für alle Nostalgiker, die ihre heißgeliebte Schulzeit vermissen oder für all diejenigen, die Regelmäßigkeit und Ordnung lieben.
Kurse von morgens bis spät-Nachmittags sind keine Seltenheit, wodurch ein gewisses Lernpensum gewährleistet wird um die Mindeststudiendauer einzuhalten. Allerdings bleibt dadurch meist nicht viel Freizeit, und auch ein Nebenjob kann sich zusätzlich zum Studium als etwas schwieriger erweisen.

Staatliche Uni:
An der Uni gibt es zwar auch Pflichtlehrveranstaltungen, jedoch ist die Organisation der Kurse dir überlassen.
Ob du dein Studium nun langsamer angehst und im Gegenzug dafür ein Zweitstudium/Praktikum machst oder lieber unter Mindeststudienzeit durchflitzten möchtest, liegt in deiner Hand.
Störfaktor an der Uni sind jedoch begrenzte Plätze in Pflicht- Übungen/Seminaren. 

Quo vadis?

4.Einrichtung und Organisation

Privatuniversität:

Privatuniversitäten sind durch die extra Geldspritze von euch gut versorgt und haben daher gut ausgestattete Räumlichkeiten mit ausreichend Platz für all ihre Studenten.

Bezüglich Organisation entscheidet jede Uni für sich selbst, wann es Prüfungen wie ansetzt und auch Ferien können leicht von der Norm abweichen.

FH:

FHs werden wie staatliche Universitäten, zusätzlich durch private Sponsoren unterstützt. Durch die limitierte Anzahl an Studenten, ist meist genügend Raum für alle vorhanden und (bei gutem Sponsoring) auch modernes Equipment gewährleistet.

Staatliche Uni:

Einrichtungen von gut besuchten Studiengängen (z.B. Wirtschaft) können sich, zusätzlich zu staatlichen Subventionen, durch private Sponsoren und Spendengelder großzügige Einrichtungen mit extravaganten Bibliotheken und tollen Mensen leisten.

Gleichzeitig müssen sich andere Fakultäten mit überfüllten Hörsälen und lediglich einem Getränkeautomaten am ganzen Campus begnügen.

Ja, fair sieht anders aus, und so kann es je nach dem was du studierst bezüglich Einrichtung und Equipment große Unterschiede geben.


5. Der sozial Faktor/Wohlfühlfaktor

Privatuniversität:

Hier werden Klassen eher klein und überschaubar gehalten, wodurch dir ein gewisses Maß an individueller Betreuung versichert wird. Man geht auf deine Stärken/Schwächen ein und hat durchaus auch engere Verhältnisse zu den eigenen Professoren.

Darüber hinaus bieten Privatuniversitäten viele Extras an wie z.B. Vorlesungen ausgewählter Gastprofessoren, Veranstaltungen für Studenten, Workshops, Wettbewerbe gesponsert von Partnerunternehmen etc.

Wohlgemerkt sollte hier jedoch sein, dass grundsätzlich jede Privatuniversität für sich selbst entscheidet wie und für was es sein jährliches Budget einsetzten möchte.

Heißt also, dass man fallweise trotz hoher Studiengebühren nicht immer das bekommt, was man sich für sein Geld erwartet hatte.

Bezüglich Klassendynamik wirst du deine Studienzeit größtenteils mit deiner Klasse von rund 30 Leuten verbringen.

Durch das intensive Zusammensein werden dir einige deiner Klassenkameraden schnell ans Herz wachsen (während dir andere ziemlich auf den Geist gehen können).

Trotz allem bilden sich hier oft tiefe Freundschaften, da man sich zusammen durch alle Prüfungen, Gruppenprojekte und Klausuren schlägt.

FH:

An der FH läuft es Klassenmäßig ähnlich wie an Privatuniversitäten ab. Da jedoch alle FHs finanziell vom Staat abhängig sind, können hier Klassen teils auch etwas größer ausfallen.

Staatliche Uni:

Die Uni kann mit vollgepackten Hörsälen und aberhunderten Studierenden anfangs etwas überwältigend wirken.

Freundschaften bilden sich meist etwas langsamer, jedoch ist das Spektrum an Menschen die man trifft um einiges größer und vielfältiger. Wenn du also die Menge liebst und immer wieder gerne neue Bekanntschaften machst, ist die Uni der perfekte Ort für dich.

6.Praktikum

FH/Privatuniversitäten:

An Fachhochschulen und Privatuniversitäten besteht oft studiumsrelevante Praktikumspflicht. Gelegentlich wird dafür sogar ein zusätzliches Semester in die Studienzeit eingeräumt, damit genug Zeit bleibt Berufserfahrung parallel zum Studium gewinnen zu können.

Diesbezüglich haben viele Fachhochschulen/Privatuniversitäten auch gut geknüpfte Kontakte mit Unternehmen bzw. Alumni, wodurch dir die Praktikumssuche erleichtert wird.

Staatliche Uni:

An der Universität ist, was Berufserfahrung angeht Eigeninitiative gefragt. Du entscheidest wann, wo und ob du überhaupt ein Praktikum machen möchtest.

Heißt aber auch, dass du während deines Studiums Einblicke in alternierende Berufsfelder werfen kannst und dadurch dein Studium mit anderen Zweigstellen verbinden kannst. Falls du z.B. Mode-Design an einer staatlichen Universität studierst, könntest du durch ein Praktikum in einem Mode-Verlag den Bereich Mode-Journalismus abdecken, und dich so spezialisieren.

7.Abschluss

Zwar gibt es teilweise noch die Konnotation, dass Universitäten theoretischer und Fachhochschulen mehr praxisorientiert sind, jedoch sind beide Abschlüsse durch das angepasste Bachelor/Master System prinzipiell gleichwertig.

Keine der drei Bildungseinrichtungen ist also per se „besser“ als die andere. Wichtig ist nur welches System besser zu dir passt und mehr auf die Punkte eingeht, die dir als wichtig erscheinen.

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