Allgemeines zum Arbeitsschutzgesetz

Alle Informationen korrekt zum Februar 2020

Das Arbeitnehmerschutzgesetz bildet die rechtliche Grundlage für den Schutz des Lebens und der Gesundheit von Arbeitnehmern am Arbeitsplatz. Es soll dich während deiner beruflichen Tätigkeit also vor Gefahren schützen. Doch was bedeutet das denn genau? Welche Pflichten hat der Arbeitgeber und worauf musst du selber achten? Wir haben dir das Wichtigste zum Arbeitnehmerschutzgesetz zusammengefasst.

Warum gibt es ein Arbeitnehmerschutzgesetz?

Wie schon erwähnt, bildet das Arbeitsschutzgesetz die rechtliche Grundlage, um das Leben und die Gesundheit der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zu schützen. Dein Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zu sorgen. Die Kosten dafür dürfen auch nicht auf die Arbeitnehmer zurückfallen. Durch diese Vorschriften werden menschenwürdige Arbeitsbedingungen und ein hoher Sicherheitsstandard geschaffen. Das Arbeitsschutzgesetz führt automatisch zur Senkung von Arbeitsunfällen und arbeitsbedingten Krankenständen.

Das regelt das Arbeitnehmerschutzgesetz

Das Ziel ist es, Schäden und Gefahren zu präventieren. Daher umfasst das Arbeitnehmerschutzgesetz viele verschiedene Gebiete, wie z.B.:

  • den Einsatz gefährlicher Maschinen und Werkzeuge,
  • den Umgang mit gefährlichen Arbeitsstoffen wie z.B. mit giftigen oder entzündlichen Chemikalien
  • Belastungen durch Arbeitsvorgänge und andere Einwirkungen wie z.B. Lärm
  • Einrichtungen zur Gefahrenverhütung
  • die Gestaltung von Arbeitsplätzen, Arbeitsräumen und sanitären Anlagen
  • die Arbeitsbedingungen von Jugendlichen und Schwangeren
  • Arbeitszeit und Arbeitsruhe

Das ist nur ein kleiner Auszug von dem, was das Arbeitsschutzgesetz ausmacht. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, kannst du die gesamte Rechtsvorschrift des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes nachlesen.

Einsatz der Arbeitnehmer

Dein Vorgesetzter muss bei der Einteilung von Aufgaben darauf achten, ob du in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit in der Lage bist, diese zu übernehmen. Besonders muss auf Alter, Qualifikation, Kraft und Körperbau geachtet werden.

Ebenso dürfen nur Arbeiter Zugang zu gefährlichen Bereichen haben, die zuvor eine ausreichende Anweisung erhalten haben. Du darfst als Arbeitnehmer auch nicht Arbeiten ausgesetzt sein, die deine gesundheitliche Verfassung gefährden könnten. Darunter fallen Anfallsleiden, Krämpfe, zeitweilige Bewusstseinseintrübung, Beeinträchtigungen des Seh- und Hörvermögens und schwere Depressionszustände. Diese musst du unbedingt deinem Chef mitteilen!

Pflichten der Arbeitnehmer

Du bist als Arbeitnehmer dazu verpflichtet, die Schutzmaßnahmen einzuhalten und zu befolgen. Wir möchten ja eine Gefährdung soweit wie möglich vermeiden! Ebenso ist es unbedingt notwendig, dass du die Arbeitsmittel und Schutzausrüstung ordnungsgemäß benutzt und auch wieder so verräumst. Du darfst keinesfalls Schutzeinrichtungen einfach entfernen, außer Betrieb setzen oder verändern, außer du musst es aus arbeitstechnischen Gründen machen. Es sollte zwar offensichtlich sein, ist aber trotzdem wichtig zu erwähnen, dass du nicht durch Alkohol, Drogen oder anderen Suchtgiften in einen Zustand geraten darfst, der dich und andere Personen in Gefahr bringen kann. Falls es einmal zu einer brenzlichen Situation kommen sollte, musst du unbedingt deinen Arbeitgeber kontaktieren und Bescheid geben. Wenn dieser nicht erreichbar ist, darfst du die notwendigen Maßnahmen treffen, um deine Arbeitskollegen zu warnen und Gefahren zu beheben. Wichtig ist auch, dass du alle Arbeitsunfälle, mögliche Gefahren und Situationen, die beinahe zu einem Unfall geführt haben, bei deinem Arbeitgeber meldest. All diese Pflichten der Arbeitnehmer befreien den Arbeitgeber jedoch nicht von seiner Verantwortung, das Arbeitsschutzgesetz einzuhalten.

Für wen gilt das Arbeitsschutzgesetz?

Das Arbeitnehmerschutzgesetz gilt nicht für Personen:

  • in Betrieben der Land- und Forstwirtschaft,
  • von Bund-, Ländern- und Gemeindedienststellen,
  • in Privathaushalten
  • die als Heimarbeiterinnen/Heimarbeiter tätig sind

Für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in diesen Bereichen gibt es eigene Regelungen und Vorschriften, die du z.B. im Bundes-Bedienstetenschutzgesetz nachlesen kannst.

Betriebliche Gesundheitsförderung: Teil des Arbeitnehmerschutzgesetzes?

Betriebliche Gesundheitsförderung umfasst alle Maßnahmen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Durch die Einhaltung des Arbeitnehmerschutzgesetzes kann das erreicht werden, indem man diese Punkte noch beachtet:

  • Verbesserung der Arbeitsstruktur und Arbeitsbedingunen, wie z.B. durch Führungsverhalten oder Betriebsklima
  • Förderung einer aktiven Mitarbeiter/-innenbeteiligung
  • Stärkung der persönlichen Kompetenzen der Beschäftigten
  • Befähigung der Mitarbeiter/-innen zu gesundem Verhalten

Das Ziel der betrieblichen Gesundheitsförderung ist, dass die Erwerbsarbeit zum Wohlbefinden und der Gesundheit der Arbeitnehmer beiträgt und sie zu einem generell gesünderen Lebensstil animiert.

Doch wie sieht die betriebliche Gesundheitsförderung nun im Arbeitsalltag aus? Die betriebliche Gesundheitsförderung kann individuell gestaltet werden, umfasst aber meistens diese drei Säulen: Ernährung, Bewegung und Entspannung. Es können z.B. Seminare zur Stressbewältigung oder zum Zeitmanagement angeboten werden, gesundes Essen in der Cafeteria gekocht werden oder es befindet sich ein Fitnessstudio im Unternehmen, das Arbeitnehmer kostenlos nutzen können. Warum sollte sich ein Unternehmen jedoch diese Mühe geben? Im Endeffekt profitiert nämlich der Arbeitgeber selbst von der betrieblichen Gesundheitsförderung. Denn zufriedene, gesunde und produktive Mitarbeiter sind das Erfolgsrezept jedes Unternehmens.

Schlussendlich gibt es all diese Regelungen und Maßnahmen in einem Unternehmen, um die Gesundheit der Arbeitnehmer zu stärken und sie vor Gefahren zu schützen. Informiere dich also schon vorab, worauf du alles an deinem Arbeitsplatz achten musst und ob das Unternehmen betriebliche Gesundheitsförderungsmaßnahmen anbietet. Wenn du unsicher bist und Fragen hast, traue dich ruhig deinen Vorgesetzten anzusprechen!

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